Anfassen ausdrücklich erlaubt

In diesen Tagen soll man ja nix anfassen – keine Türklinken, keine Einkaufswagen, keine Fahrstuhlknöpfe, keine Hände, keine anderen Menschen und vor allem nicht das eigene Gesicht. Das macht auch alles Sinn.

Wenn ihr aber raus geht (nur zu zweit oder in Familie) in den Wald, Garten oder Park, dann fasst alles an. Traut euch! Bei Tannenzapfen, Stöcken, Blättern, Federn, Steinen und allem anderen, was ihr draußen findet, werdet ihr euch nicht anstecken. Viele haben Angst in der Natur, vor giftigen Pflanzen oder kranken Vogelfedern :/ aber: da wird euch nix krank machen. Wichtig ist, dass ihr nix in den Mund steckt und euch auch die Hände wascht, wenn ihr nach Hause kommt, aber das müsst ihr ja sowieso.

Mit Naturmaterialien kann man eine Menge spielen und basteln, die Formen, „Stoffe“ und Farben sind quasi unerschöpflich. Hier ein paar Vorschläge von mir für euch:

  • Stöcke sammeln und eine Bude bauen. Das kann jeder und es macht auf jeden Fall JEDEM Spaß. Wer nur kleine Stöcke findet, baut eben ne Bude für einen Igel oder ein Eichhörnchen oder eine Fee…
  • Sammelt doch mal auf eurem nächsten Spaziergang viele verschiedene Natursachen – Rinde, Holz, Steine, Federn, Blätter, Zapfen, Blüten, Baumpilze, Moos, Erdklumpen, Stöckchen und so weiter… – und steckt diese in einen Beutel. Dann nimmt sich jeder eine Sache aus dem Beutel OHNE zu gucken und ertastet das Ding hinter dem Rücken. Ihr könnt auch mal dran riechen oder lauschen, ob es irgendwie ein Geräusch macht – aber immer mit AUGEN ZU! Wenn ihr es genug betastet habt, tut ihr es wieder in den Beutel. Wenn das jeder von euch gemacht hat, kippt ihr alle Sachen auf den Boden und jeder muss sein ertastetes Naturstück jetzt sehend wiederfinden. Dabei geht es darum, eure Sinne zu öffnen und zu aktivieren. Mal sehen ob’s klappt.
  • In einem anderen Spiel sammelt einer von euch ein paar Naturgegenstände und legt diese auf die Wiese und dann ein Tuch drüber. Dann stellen sich alle um das Tuch und dieses wird für 5-10 Sekunden hochgehoben und danach wieder drauf gelegt. In dieser kurzen Zeit muss sich jeder merken, was und wieviel da liegt. Wenn alle Naturschätze wieder unterm Tuch versteckt sind, zieht ihr los und müsst von jedem Stück noch mal eins in der Natur finden und zum Tuch bringen. Schafft ihr es euch alles zu merken und zu finden?
  • Wenn ihr ganz viele Dinge aus der Natur gesammelt und bestaunt habt, könnt ihr daraus etwas basteln, ein Instrument, einen Traumfänger, ein Windspiel. Falls euch das zu kompliziert ist, könnt ihr mit den ganzen Sachen einfach ein Waldbild auf den Boden legen. Malen mit Naturmaterialien. Ihr seid doch alle Künstler 🙂

Wichtig ist, dass ihr Spaß habt und viel ausprobiert. Bitte fasst aber keinen Tierkot an und auch keine Tiere. Die gehören zwar zur Natur, sind aber kein „Material“ und DIE MÖCHTEN DAS NICHT!